Egal ob Erkältung, Rückenschmerzen oder Migräne: Viele Menschen gehen trotz solcher Beschwerden zur Arbeit. Dieses Phänomen hat sogar einen Namen: Präsentismus.
Jeder
kennt das: man fühlt sich eigentlich schlapp, matt und weiß, dass
man auf der Arbeit nicht die volle Leistung erbringen kann. Kurz: Man
ist krank und der Körper verlangt nach Ruhe und Erholung. Dennoch
gehen die meisten Menschen zur Arbeit, nach dem Motto „Das geht
schon, ich bin ja nicht todsterbenskrank“. Dieses Phänomen hat
einen Namen und nennt sich Präsentismus.
So bezeichnen Arbeitsmediziner und Arbeitspsychologen das Verhalten
von Arbeitnehmern, die in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit trotz
Krankheit zur Arbeit gehen.
Besonders
betroffen von diesem Negativ-Trend ist die Rush-Hour-Generation, also
die Menschen zwischen 30 und 40. Präsentismus lässt sich auch in
Zahlen belegen, denn während vor 20 Jahren nur rund 40 Prozent krank
zur Arbeit gegangen sind, sind es heute bereits 71 Prozent. Viele
Menschen sagen auch, dass sie versuchen bis zum Wochenende
durchzuhalten, um sich an diesem dann auszukurieren und in der
Folgewoche wieder fit zu sein. Insgesamt neigen Frauen häufiger
zum Präsentismus als
Männer.
Wie entsteht Präsentismus?
Die
meisten Menschen fürchten einen Jobverlust, wenn sie zu häufig
krank sind und gehen deshalb lieber krank zur Arbeit. Auch die
Loyalität gegenüber Kollegen kann eine Rolle spielen. Denn diese
müssten im Krankheitsfall die Aufgaben übernehmen und hätten so
eine Mehrbelastung.
Allerdings
ist dieser Übereifer nicht gesund. Denn wer krank zur Arbeit geht,
riskiert, dass er später länger ausfällt, als wenn er zu Beginn
der Krankheit 1–2 Tage zu Hause bleibt. Außerdem können auch
Kollegen angesteckt werden. Besonders bei Erkältungs-
oder Magen-Darm-Erkrankungen
ist dies nicht zu unterschätzen.
In
der Regel können kranke Mitarbeiter trotz ihrer körperlichen
Anwesenheit nicht ihre volle Leistung bringen. Die Produktivität
sinkt. Zusätzlich steigt die Fehler- und Unfallgefahr. Nicht nur für
den Betroffenen selbst, sondern möglicherweise auch für Kollegen,
Kunden oder (in Pflegeberufen) zu Pflegende.
Präsentismus: Studien belegen zusätzliche Kosten
Des
Weiteren belegen Studien und Umfragen, dass die Kosten durch
Produktivitätsverluste für Unternehmen deutlich höher sind, als
die Verluste durch krankheitsbedingte Ausfälle.
Tipp: Wenn
Sie sich krank fühlen, dann fragen Sie sich, ob Sie in der Lage sind
auf der Arbeit zu 100 Prozent Ihre Leistung zu erbringen. Sollte dies
nicht der Fall sein, dann gehen Sie zum Arzt und bleiben Sie lieber
1–2 Tage zu Hause. Somit lässt sich womöglich Schlimmeres
verhindern. Auch Ihr Arbeitgeber wird sicherlich lieber 1–2 Tage
auf Sie verzichten als 1–2 Wochen.
Aus EatSmarter
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen