Donnerstag, 23. August 2018

Düngen mit Küchenabfällen

Düngen mit Küchenabfällen

Obst- und Gemüsereste aus der Küche sind viel zu schade zum Wegwerfen! Wir stellen Ihnen die besten natürlichen Düngerlieferanten aus dem Haushalt vor.

Rhabarberblätter als Dünger verwenden
© MSG/Folkert Siemens Rhabarberblätter als Dünger verwenden
Organischer Dünger in Form von Küchenabfällen ist das Nonplusultra, sowohl für Zierpflanzen als auch für den Obst- und Gemüsegarten. Er enthält wertvolle Nährstoffe und fügt sich nahtlos in den natürlichen Stoffwechselkreislauf der Pflanzen ein. In der Küche fallen beim Kochen sehr viele Küchenabfälle an, die als organischer Dünger genutzt werden können. Viele Gärtner sammeln die Abfälle daher auf dem Kompostplatz und erzeugen so wertvollen Kompost-Dünger. Doch auch wer keinen Kompost hat, kann mit Küchenabfällen seine Pflanzen düngen.

Mit Küchenabfällen düngen: Darauf sollten Sie achten

Beim Düngen mit Obst- und Gemüseresten aus der Küche sollten Sie ausschließlich biologisch angebaute Produkte verwenden. Gerade Exoten wie Bananen sind auf den Plantagen großen Mengen von Fungiziden und Insektiziden ausgesetzt. Diese Schadstoffbelastung hebt den Düngeeffekt der Küchenabfälle im Grunde wieder auf. Vor dem Ausbringen des Düngers sollten Sie die Bodenbeschaffenheit Ihrer Beete kennen. Ist die Kalkkonzentration bereits sehr hoch, sollten Sie zum Beispiel auf das Düngen mit Eierschalen verzichten. Ist der Boden schon recht sauer, spart man lieber am Kaffeesatz. Vor dem Ausbringen des biologischen Düngers aus Küchenabfällen sollten die Reste zerkleinert werden und gut getrocknet sein, um Schimmelbildung zu vermeiden. Arbeiten Sie die festen Bestandteile immer in die Erde ein. Wird der Dünger nur obenauf gestreut, kann er von den Pflanzen nicht aufgespalten werden und verschimmelt ebenfalls.

Kaffeesatz

Wenn Sie mit Küchenabfällen düngen möchten, ist Kaffeesatz der Klassiker unter den Pflanzendüngern, die im Haushalt anfallen. Seine hohe Konzentration an Stickstoff, aber auch seine Inhaltsstoffe Kalium und Phosphor liefern Topf- und Gartenpflanzen neue Energie. Doch Achtung: Kippen Sie nicht einfach nassen Kaffeesatz aus dem Filter auf Ihre Pflanzen! Das Pulver sollte zunächst gesammelt und getrocknet werden. Erst dann wird es in geringen Mengen unter die Pflanzerde gemischt oder ins Beet eingearbeitet. Am besten eignet sich Kaffeesatz als Dünger für Pflanzen, die einen sauren Boden bevorzugen, wie Rhododendren oder Hortensien.
Kaffeesatz ist ein guter Dünger für Rhododendren
© MSG/Martin Staffler Kaffeesatz ist ein guter Dünger für Rhododendren

Tee- und Kaffeewasser

Schwarzer Tee ist in seiner Zusammensetzung ähnlich wie Kaffee und kann zum Düngen von Pflanzen verwendet werden. Hängen Sie dazu den gebrauchten Teebeutel einfach für eine Weile in die Gießkanne und gießen Sie dann Ihre Pflanzen damit. Ebenso können Sie kalten Kaffee 1:1 mit Wasser mischen und als Gießwasser verwenden. Achten Sie dabei darauf, nur sehr geringe Mengen Kaffee oder Tee pro Woche zu verabreichen (insgesamt etwa eine halbe Tasse), da die Erde sonst zu sehr versauert.

Bananenschalen

Bananenschalen: Aus Bananenschalen lässt sich ein guter Pflanzendünger herstellen
© iStock/ChiccoDodiFC Aus Bananenschalen lässt sich ein guter Pflanzendünger herstellen
Bananen eignen sich durch ihre Extraportion Kalium als Allround-Dünger vor allem für Blühpflanzen – sowohl in Form zerkleinerter Schalen als auch als Bananen-Tee. Wenn Sie Bananenschalen als Dünger verwenden möchten, hacken Sie sie in einer Küchenmaschine und lassen Sie die Stücke gut trocknen. Diese können Sie dann zum Beispiel im Rosenbeet rund um die Pflanzen in die Erde einarbeiten. Für Bananen-Gießwasser schütten Sie die Bananenschnitzel mit Wasser auf und lassen alles über Nacht ziehen. Dann abseihen und als Gießwasser für Kübel- und Balkonblumen verwenden.

Eierschalen

Eierschalen als Dünger für den Garten
© Fotolia/rdnzl Eierschalen als Dünger für den Garten
Eierschalen sind keine Küchenabfälle! Sie enthalten eine Menge Calcium und sind daher wertvolle Energielieferanten für Beetpflanzen. Zerkleinern Sie vor dem Ausbringen die Eierschalen so gut wie möglich, denn je kleiner die Stücke sind, umso besser werden Sie im Boden zu Humus umgesetzt. Achten Sie darauf, dass keine Eierreste mehr an den Schalen haften. Sie ziehen Ratten an. Arbeiten Sie das Schalenmehl dann als Dünger in die obere Erdschicht ein.

Kartoffelwasser

Ein altes Hausrezept ist das Düngen mit Kartoffelwasser. Wichtig ist dabei, die Knollen ohne Salzbeigabe zu kochen. Das Kochwasser der Kartoffeln – und auch das vieler anderer Gemüsesorten – enthält reichlich Kalium und Vitamine. Das abgekühlte Wasser kann einfach so wie es ist als Gießwasser für Topf- und Gartenpflanzen verwendet werden.

Rhabarberblätter

Wo im Garten Kalium fehlt, können Rhabarberblätter als Düngemittel Abhilfe schaffen. Die Blätter dazu klein schneiden, mit kaltem Wasser aufgießen und ziehen lassen, bis ein Sud oder Tee entsteht. Mit diesem kaliumhaltigen Gießwasser kann dann nach Bedarf gewässert werden.

Mineralwasser

Haben Sie in Ihrer Küche oder im Büro noch eine abgestandene Flasche Mineralwasser? Das können Sie getrost Ihren Topfpflanzen verabreichen. Das Wasser enthält zwar keine Nährstoffe, die Pflanzen freuen sich aber über die enthaltenen Mineralstoffe. Schütteln Sie vor dem Düngen noch einmal kräftig die Flasche, um auch die letzten Kohlensäurebläschen daraus zu vertreiben.

Bierwasser

Ähnliches gilt für übrig gebliebenes Bier. Zusätzlich zu den Mineralstoffen enthalten Hopfen und Malz viele wertvolle und leicht aufschließbare Nährstoffe für Topfpflanzen. Verdünnen Sie das Bier mit Gießwasser und verabreichen Sie das Gemisch höchstens ein Mal wöchentlich, damit Ihre Zimmerpflanzen keine übelriechende Bierfahne bekommen.

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