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RE: ...und dann fing der Sommer an! - Von Dorothee Sargon., 19 Jun. 2014 13:48 |
Rezension
Von Love-Romance-Scamming hatte ich noch nie
zuvor gehört, aber als ich Ghana und Nigeria las, stellten sich mir die Haare
auf. Dass es Männer und Frauen gibt, die mit geheuchelter Liebe besonders ältere
Personen gern ausnehmen, nun, das weiß man ja. Aber dass ganze Banden dahinter
stecken, war auch mir neu. Heiratsschwindler gibt es schon lange. Und gewöhnlich
denkt man: Das könnte mir nicht passieren. Doch im Zeitalter des Internets soll
man sich nicht so sicher sein, denn wir alle kommen durch Foren und Emails immer
wieder mit fremden Menschen in Kontakt. Es ist in Foren üblich, sich zu duzen,
so dass das distanzierte, Abstand haltende „Sie“ gar nicht erst zum Einsatz
kommt. „Du“ dagegen schafft gleich eine gewisse
Vertraulichkeit.
Ich habe diesen gut und straff geschriebenen
Bericht mit Schrecken gelesen. Auf welchen abscheulichen Wegen doch Menschen
andere Menschen betrügen, ausnehmen, schädigen zeugt von einer durch und durch
kranken Gesellschaft.
Liebe vorzugaukeln, um einen anderen zu
betrügen und zu bestehlen, ist nicht nur Diebstahl an materiellen Werten,
sondern auch Diebstahl an Vertrauen und Offenheit gegenüber der Menschheit, dem
Leben schlechthin.
Diesen Bericht, der sich wie eine spannende
Erzählung liest, sollten möglichst viele, die sich im Internet tummeln, vor
allem aber wohl Frauen, lesen, denn ganze Banden sind mit dieser Liebes-Masche
im Internet unterwegs. Ich wiederhole: Kein einzelner kleiner Betrüger, kein
Heiratsschwindler der alten Sorte, sondern ganze Banden!
Es ist der Autorin zu danken, dass sie sich
dieses Themas auf eindrucksvolle Weise angenommen hat, aber auch der Freundin,
die ihre Geschichte zur Verfügung gestellt hat, muss man dankbar sein. Auch dazu
braucht es Mut. Vielleicht werden dadurch wenigstens einige rechtzeitig gewarnt,
bevor sie zu Opfern werden.
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