Dienstag, 21. Juli 2015

Umweltgifte – eine unterschätzte Gefahr



Umweltgifte – eine unterschätzte Gefahr

Sie sind unsichtbar, geruch- und geschmacklos, aber immer um uns: Umweltgifte. Fitness-Doktor Ingo Froböse erklärt, warum die Selbstreinigung unseres Körpers irgendwann überfordert ist und wie wir eine Belastung durch Umweltgifte erkennen.
Unser Körper ist mit einem Entgiftungssystem ausgestattet, das seinesgleichen sucht. Ohne unser Zutun und meist ohne dass wir es bemerken schafft es unser Organismus, schädliche Substanzen unschädlich zu machen.
Dennoch kann es passieren, dass sich in unserem Körper Gifte ablagern, schlicht indem wir sie einatmen, Dinge berühren, Nahrung und Flüssigkeit zu uns nehmen. Die moderne Wissenschaft spricht in diesem Zusammenhang von Xenobiotika, also von Stoffen, die dem Leben fremd sind und in einem lebenden Organismus nichts zu suchen haben. Und da sind in erster Linie Umweltgifte zu nennen.

Der Preis des Wohlstands

Tatsächlich sind Umweltgifte der Preis, den wir für den Überfluss, die Bequemlichkeiten und die vielen attraktiven, interessanten und neuen Dinge des Lebens bezahlen: Unsere Atemluft ist durch Rußpartikel, Feinstaub, Stickoxide und viele andere Stoffe aus Verkehr und Industrie verschmutzt. Zu Hause und am Arbeitsplatz ist unser Körper teilweise Schadstoffen aus Wandfarben, Holzschutzmitteln, Bodenbelägen, giftigen Isoliermaterialien, aus Spielzeug und bunten Textilien ausgesetzt.
Die Farben unserer Kleidung erfreuen zwar das Auge, die chemischen Behandlungsmittel machen sie haltbar, weich und geschmeidig... Die Mittel können aber auch krank machen. Ganz zu schweigen von durch Pestizide, Dünger und zahlreiche Zusatzstoffe verunreinigten Lebensmittel und durch Schwermetall belastetem Trinkwasser.
Man kann daher mit gutem Grund behaupten, dass wir alle mehr oder weniger große „Vergiftungsprobleme“ haben – wir wissen es nur in den meisten Fällen nicht.
Gifte mit Ausdauer
Die meisten Gifte des Alltags sind geschmack-, farb- und geruchlos. Deshalb bemerken wir sie in normaler Menge und Konzentration gar nicht. Und genau das ist das Gefährliche, denn aus kleinen Portionen können im Körper langfristig echte „Zeitbomben“ entstehen. Viele Gifte sind sogenannte Speichergifte. Sie machen ihrem Namen alle Ehre, denn sie sammeln sich nach und nach im Körper an, vor allem in verschiedenen Organen, und bleiben dort sehr lange. Besonders gefährlich sind die fettlöslichen Gifte, denn sie können recht einfach und schnell in Galle und Leber gelangen und sogar ein Leben lang im Fett gespeichert werden. Das Pflanzengift E605, ältere Holzschutzmittel mit PCP (Pentachlorphenol), Asbest und Insektizide sind besonders bedrohlich. Unbemerkt können sie sich in den Organismus schleichen und wichtige Entgiftungssysteme blockieren. 

Unser täglich Gift gib uns heute

Leider gibt es heute kaum noch ein Lebensmittel, das nicht in irgendeiner Weise belastet ist. Obst und Gemüse wird mit Pflanzenschutz- und Düngemitteln gespritzt. Das Trinkwasser wird zwar gefiltert, aber viele Stoffe wie Pestizide bleiben darin enthalten, Rinder, Schweine und Geflügel werden mit Hormonen und Antibiotika behandelt, Zuchtfisch ebenfalls, während die übrigen Meerestiere unter der schlechten Wasserqualität der Meere leiden. Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe fallen schon gar nicht mehr auf, weil sie auf beinahe jeder Produktverpackung ausgewiesen sind. Alle zusammen bilden eine tickende Zeitbombe, denn das Gift kann sich in unserem Körper anlagern. 

Schwermetalle

Schwermetalle sind eigentlich eine absolut natürliche Sache – als wichtige Bestandteile der Erdkruste. Und so ist es in gewissem Grade ebenso natürlich, dass sie in Minimengen hier und da in der Nahrungskette auftauchen, weil sie als Bestandteil des Bodens in die Pflanzen übergehen, die wir essen, oder die Tiere, die wir später verspeisen. Doch wenn Blei in einer hohen Konzentration in Spielzeug zu einer Gefahr für Kinder werden lässt, dann stimmt etwas nicht. Der mehr oder weniger sorglose Einsatz von Schwermetallen hat dazu geführt, dass heute immer mehr Menschen unter den Folgen von Blei, Quecksilber und Kadmium leiden. Aber auch Aluminium ist auf dem Vormarsch, wie neue Studien zeigen, Dabei spielen gerade diese vier Schwermetalle eine große Rolle bei der schleichenden Vergiftung des Organismus. Denn sie blockieren Entgiftungsenzyme und reichern sich teilweise auch in den Nerven, der Leber, den Nieren, im Gehirn und im Nervensystem an. 

Blei

Blei findet sich heute noch in alten Wasserleitungen und Tanks, die das Schwermetalls ins Trinkwasser freisetzen. Aus dem Benzin der Flugzeuge ist Blei auch nicht verbannt, womit nur zwei von vielen Quellen genannt sind.
Kein Wunder, dass sich auch in unserer Nahrungskette immer wieder Blei findet, das schließlich in unserem Körper landet. Berühmtestes historisches Opfer einer Bleivergiftung ist übrigens Ludwig von Beethoven. Die war zu seiner Zeit gar nicht so selten, denn damals wurden nicht nur die Wasserrohre aus Blei hergestellt, sondern man trank auch aus Bleibechern. Kamen wie bei Beethoven noch bleihaltige Medikamente ins Spiel, war das für den Körper viel zu viel.

Quecksilber

Hauptlieferanten von Quecksilber sind Seefische – speziell Thunfisch, Hai, Heilbutt –, vor allem aber die Zahnfüllungen aus Amalgam. Besonders gefährlich wird es, wenn gleichzeitig auch noch Gold im Mund zu finden ist. Denn die Kombination der beiden Metalle bewirkt, dass besonders viel Quecksilber abgegeben wird.

Kadmium

Kadmium ist oft im Zusammenhang mit der Produktion von Batterien, Farben und Legierungen zu finden. In der Nahrungskette taucht Kadmium häufig in den Innereien von Schlachttieren, aber auch bei Fischen auf, die mit Industriewasser in Berührung kommen.

Aluminium

Lange Zeit glaubte man, Aluminium würde vom Körper nur schlecht aufgenommen und schnell wieder ausgeschieden. Diese – falsche – Meinung führte dazu, dass man Aluminium als Umweltgift vernachlässigte. Heute ist nachgewiesen, dass Aluminium durchaus eingelagert werden kann, vor allem wenn das Verhältnis von Magnesium und Kalzium gestört ist und jemand hohe Phosphatwerte aufweist. Hinzu kommt, dass Aluminium immer häufiger in Zusammenhang mit Lebensmitteln auftaucht: in Form von Verpackungen und Verpackungsfolien (Aludosen, Tetrapacks), in Arzneien, Limonaden, in Kuchen als Dekoration, als Überzug von Zuckerwaren und in Mundspülungen... und sogar die Lebensmittelfarbe E173 enthält Aluminium. Wenn beim Genuss einer Dose Limonade dann noch Zitronensäure ins Spiel kommt, wird das Aluminium besonders gut vom Körper in Nieren und Gehirn aufgenommen und gespeichert. 

Diese Anzeichen können auf Gifte im Körper hinweisen

Kann Ihr Organismus über längere Zeit nicht entgiften, dann sammeln sich Stoffe an, die krank machen und Schmerzen verursachen. Das auf diesem Gebiet wohl bekannteste Phänomen ist die chronische Müdigkeit. Aber auch Schmerzen an Muskeln, Sehnen und Bändern, Gelenkentzündungen, chronische Hormonstörungen bis hin zu Impotenz können die Folgen einer schleichenden Vergiftung sein.




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