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Nr. 491 in Bücher
> Biografien
& Erinnerungen > Frauen
Ein Leben ist für mich nicht genug!
von
Dorothee Sargon
Das
Buch „Ein Leben ist für mich nicht genug!“ ist die erste
Biografie der Autorin Dorothee Sargon. Sie teilte Ihr Leben in
Jahreszeiten und dieses Buch schildert ihre Frühlings-, Sommer- und
Herbstzeit. Der Winter ihres Lebens geht weiter mit dem Buch
„Arbeitsleben ade! Rentnerleben okay? Hurra, wir gehen nach
España!“
In
„Ein Leben ist für mich nicht genug!“ schildert die Autorin alle
Tiefen und Höhen ihres Lebens. Mit ihrer Willenskraft und Courage
meistert sie ihre Probleme im Alltag nach dem Motto „Geht nicht,
gibt es nicht!“ Mit Witz und Humor erreicht das Buch auf
unterhaltsame Weise die Leser.
Leseprobe:
Ich
kenne mich selbst am besten, und wenn es keinen Ausweg gab, war ich
die Erste, die sich schnell auf andere Gegebenheiten einstellen
konnte. Da würde großartiges Jammern auch nicht helfen. Um unsere
Existenz zu sichern, blieb mir nichts anderes übrig, ich musste die
Tankstelle am nächsten Morgen öffnen. Unser Sohn ging seit einiger
Zeit in den Kindergarten. Schnell organisierte ich Abhol- und
Bringdienste für ihn zum Kindergarten. In der Vergangenheit hatte
ich solche Dienste hin und wieder für einige Mütter übernommen.
Oft nahm ich die Kinder mit, sie aßen mit uns zu Abend und wurden
dann später abgeholt. Ich war froh, keine Mutter sagte ab. Nun
konnte ich beruhigt meine Tätigkeit an der Tankstelle verrichten,
unsicher und mit schlotternden Knien. Am ersten Tag saß ich mittags
im Büro, wollte mich nach vier Wagenwäschen kurz ausruhen. Wir
hatten viele Taxifahrer als Stammkunden, die täglich zum Tanken
kamen. Einer war besonders nett, und in der Vergangenheit unterhielt
ich mich oft mit ihm. Gerade in meiner schwachen Stunde erschien er
und wollte Diesel tanken. Er ließ sich nie bedienen. Als er mich im
Büro wie ein Häufchen Elend sitzen sah, war es um meine Fassung
geschehen. Ich musste weinen und erzählte ihm von meinem Dilemma.
Erschüttert sagte er: "Machen Sie sich keine Sorgen, Barbara,
ich komme jeden Mittag von meiner Frühschicht an Ihrer Tankstelle
vorbei. Nehmen Sie alles an, was Sie kriegen können. Ich helfe
Ihnen. "Fortan machten wir zusammen Ölwechsel, Kerzenwechsel
und all die Arbeiten, die ich noch nicht allein gemacht hatte.
Wagenwäschen und Motorwäschen erledigte ich am Vormittag. Nach
einer Woche war ich fit. Ölwechsel mit und ohne Filter, Autos auf
die Bühne fahren und runter, Kerzen wechseln, alles erledigte ich
routiniert. Falsch machen konnte ich nichts. Zur Grundausstattung
einer Tankstelle gehörte ein von der Gesellschaft gestelltes
schlaues Buch. Darin konnte man nachlesen, was jeder Autotyp für Öl
fuhr, wie viel Liter, welche Filter, Kerzen und Batterien eingesetzt
werden mussten. Das Geschäft zog wieder an, die erste Hysterie wegen
der Ölkrise hatte sich gelegt. Stolz kam ich eines Abends nach Hause
und erzählte, dass ich bei einem BMW einen Ölwechsel mit Filter
ausgeführt hätte. Mein Mann schlug die Hände zusammen und motzte
mich an:
„Bist
du wahnsinnig? Die Filter im BMW haben Feingewinde. Es ist schwierig
und nur mit Fingerspitzengefühl möglich, einen Filter einzusetzen.
Wenn er schief eingesetzt wird, verliert der Wagen sofort Öl und der
Motor ist hinüber. Das kann ich gerade jetzt noch brauchen. Ich
fasse es nicht. Wie konntest du das nur tun?“ Seine Belehrung und
Meckerei schockten mich dermaßen, dass ich die ganze Nacht nicht
schlafen konnte. Ich war total verunsichert.
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