Donnerstag, 26. Februar 2015

Warum Wein nur selten vegan ist

26. Februar 2015 EatSmarter

Warum Wein nur selten vegan ist

Veganer Wein
Lange Zeit war ich mir ganz sicher: Wein ist vegan – keine Frage. Besteht er doch eigentlich nur aus Weintrauben. Eigentlich. Doch um Wein herzustellen, braucht man oft tierische Hilfsstoffe – zum Beispiel um ihn zu „klären“.
Schaut man bei Weinen auf das Etikett, wird man Begriffe wie zum Beispiel Gelatine nicht finden. Selbst wenn bei der Herstellung das tierische Gelier- und Bindemittel verwendet wurde. So lange diese „technischen Hilfsmittel“ nach dem Produktionsprozess jedoch wieder entfernt werden, müssen sie nicht auf dem Etikett deklariert werden – so ist das Gesetz. Für Veganer wäre dieser Weine trotzdem tabu. Da sie aufgrund der aktuellen Gesetzgebung oft nicht wissen können, mit welchen Stoffen ein Wein „geklärt“ wurde, verzichten viele Veganer auf Wein. Das muss nicht sein.
Warum braucht man überhaupt tierische Stoffe, um Wein herzustellen? Während des Gärens entstehen Trübungen. Um diese später aus dem Wein zu filtern, nutzen Winzer Gelatine. Diese bindet sich an Trübstoffe. Innerhalb von mehreren Stunden setzt sich die Gelatine mit den Trübstoffen am Boden ab. Der Wein ist „geklärt“. Pro Hektoliter Wein werden etwa drei bis fünf Gramm Speisegelatine eingesetzt.
Mittlerweile gibt es aber auch Weine, die nicht mit Gelatine geklärt werden und somit vegan sind. Für die Klärung werden Kieselsol (wird aus Kieselerde hergestellt), Bentonit (natürliche Mineralerde) oder Agar Agar verwendet. Diese veganen Weine gibt es inzwischen nicht nur in speziellen Weinläden oder veganen Onlineshops, sondern auch beim Discounter.

Katharina Borgerding

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