1. Dezember 2013
Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete und besinnliche Adventszeit. Ab heute möchte ich aus meiner Bücherschatzkiste jeden Tag ein Buch mit Leseprobe vorstellen. Lassen Sie sich überraschen.
Ihre Dorothee Sargon
Kostprobe aus dem eBook:
Ein Wochenende mit dem Smart
In
den vergangenen Monaten stolperte ich immer wieder über Berichte
über den Smart. In meinem Leben fuhr ich schon viele Autotypen. Ob
groß oder klein, mit Schaltung, Automatik. Egal. Schnell kam ich mit
dem jeweiligen Fahrzeug zurecht. Aber nun musste es absolut ein Smart
sein. Ich wollte und musste ihn unbedingt kennenlernen.
Seit
meiner Pensionierung lebe ich überwiegend in Spanien, jedoch fliege
ich mehrfach im Jahr nach Deutschland. Bei einem dieser Flüge via
Frankfurt buchte ich ohne zu zögern den Smart gleich dazu. Im
Internet wurde er für fünf Euro pro Tag angepriesen. Bei der
Bestellung sagte man mir aber, dass er für diesen Preis ausgebucht
sei. Um diesen Angebotspreis erhalten zu können, müsste man
mindestens sechs Monate im Voraus buchen. (Wie kann man im Voraus
buchen, wenn man an Flugzeiten und Tickets kurzfristig gebunden ist?)
Da
ich so heiß auf dieses Gefährt war, buchte ich zum Normalpreis von
75,-- Euro für drei Tage. Am Frankfurter Flughafen erhielt ich nach
Erledigung des Papierkrams dann relativ schnell den Schlüssel und
begab mich in die Tiefgarage zum Platz 121. Dort
stand der Kleine und ich meinte, er würde mich schon von weitem
anlächeln. Ich schloss die Tür auf, öffnete die Heckklappe, um
meinen Koffer zu verstauen. Hach, was begeisterte mich diese Technik.
Mit einem kleinen Stoß öffnete sich das Liftfenster. Perfekt, falls
man nur Kleinigkeiten verstauen musste. Für die größeren,
sperrigen Dinge, wie zum Beispiel meinen Koffer, öffnete ich die
untere Heckklappe. So entstand eine ziemlich große, niedrige
Ladeöffnung. Mein Dank gilt den Entwicklern dieser Klappe. Rücken
schonend konnte ich so meinen Koffer bequem verstauen. Voller
Erwartung setzte ich mich in den Flitzer hinein und war angenehm
überrascht.
»Wow«,
dachte ich, »ist der bequem.« Von innen betrachtet wirkte er größer
als er von außen aussah. Und das Sitzgefühl? Ich war begeistert.
Aber wo befand sich das Zündschloss? Jedenfalls nicht an der
Lenksäule. Als alte Häsin fand ich es schnell. Es lag in der Nähe
des Schaltknüppels, oder wie man das Ding nennt. Als ich starten
wollte, stellte ich fest, dass mir nur Gas und Bremse zur Verfügung
standen.
»Auch
gut, also Automatik.« Aber was für eine? So eine hatte ich noch nie
gesehen. Da ich das kleine Auto nicht gleich durch Eigenversuche zu
Schrott fahren wollte, rief ich vorsichtshalber nochmals am Schalter
an und bat um eine kurze Einweisung. Ein paar Minuten später kam ein
freundlich lächelnder Herr zu mir und erklärte:
„Das
ist quasi eine Halbautomatik. Sie müssen, wenn Sie vorwärts fahren
wollen, den Schalthebel auf vorwärts und wenn Sie rückwärts fahren
möchten, nur den Schalthebel auf rückwärts schieben.“
»Logisch,
warum habe ich das nicht selbst herausgefunden?«
„Der
Wagen schaltet automatisch, je nachdem, wie viel Gas gegeben wird.
Und wenn Sie parken, gehört der Hebel an diese Stelle.“ Er zeigte
auf einen imaginären Punkt.
»Aha,
ist ganz einfach, idioteneinfach!« In seinen Kopf konnte ich ja
nicht hineinschauen, aber ich bin mir sicher, dass er dachte:
»Frauen
und Technik, ha.« Aber da ich über männliche Gedankengänge
erhaben war, bedankte ich mich höflich, lächelte ihn an und schloss
die Tür.
Die ersten Testläufe verliefen erfolgversprechend. Legte ich den Schalthebel auf 'rückwärts', fuhr das Auto tatsächlich rückwärts. Kurzer Stopp. Schalthebel auf 'vorwärts'. Ohne zu mucken ließ er sich schalten und zeigte, welche Power in ihm steckte. »Mannomann«, urteilte ich, nachdem ich das Flughafengelände verlassen hatte, »das ist ja echt ein toller Flitzer! Ich werde keine Probleme mit Parklücken haben, keine Probleme beim Ausparken, einfach genial.«
Die ersten Testläufe verliefen erfolgversprechend. Legte ich den Schalthebel auf 'rückwärts', fuhr das Auto tatsächlich rückwärts. Kurzer Stopp. Schalthebel auf 'vorwärts'. Ohne zu mucken ließ er sich schalten und zeigte, welche Power in ihm steckte. »Mannomann«, urteilte ich, nachdem ich das Flughafengelände verlassen hatte, »das ist ja echt ein toller Flitzer! Ich werde keine Probleme mit Parklücken haben, keine Probleme beim Ausparken, einfach genial.«
Fröhlich
vor mich hin summend befuhr ich die Straßen. Der Flitzer schaltete
eigenmächtig, je nachdem, wie viel Gas ich gab oder wie schnell ich
fuhr. Die Übergänge in den nächsten Gang gestalteten sich
allerdings ziemlich rau, sodass ich mit jedem Schaltvorgang immer ein
bisschen Richtung Frontscheibe katapultierte. Aber daran gewöhnte
ich mich schnell. Mein erster Weg führte uns zwei direkt zu einem
größeren Supermarkt. Ich parkte, schloss die Tür ab und erledigte
meine Einkäufe. Voll bepackt kam ich zurück, öffnete die
Heckscheibe und stellte fest, dass der 'Kofferraum' fast zu klein
war. Also schloss ich die Beifahrertür auf und platzierte den Rest
auf dem Sitz und im Fußbereich.
Manchmal
sage ich mir vor, was ich tun muss.
„Schlüssel
ins Zündschloss, starten.“ Aber er startete nicht. Steckte der
Schlüssel etwa falsch herum? Ich wollte ihn rausziehen, aber er
steckte fest. Nach etlichen Versuchen mit geballter Körperkraft
hielt ich plötzlich die Plastikumrandung des Schlüssels in der
Hand. Der Schlüssel dagegen bewegte sich nicht einen Millimeter. Die
Idee, auf das Display zu schauen, hatte ich leider nicht. Mir kam der
Gedanke, dass der Schlüssel vielleicht blockieren könnte, da eine
der Türen nicht richtig verschlossen war. Irgendwie konnte ich mich
in mein Baby hinein versetzen. Und siehe da, als ich Hecktür und
Beifahrertür nochmals auf- und zumachte, freute sich mein Flitzer
und gehorchte auf Befehl. Zunächst befestigte ich die
Plastikumhüllung. Endlich konnte ich starten. Es war schon sehr
bequem, Automatik zu fahren. Kein lästiges Kuppeln und Schalten, und
mittlerweile hielt ich mich fester im Sitz, sodass das Katapultieren
vergessen war.
Schön, da kann man viele gute Seiten der Autorin Dorothee Sargon entdecken:) Danke dir:)
AntwortenLöschenVielen Dank für Dein erstes Präsent in der Adventszeit.
AntwortenLöschenIch freue mich sehr!
Gruß Karen