Samstag, 3. September 2016

Heute möchte ich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern.

Guten Morgen liebe Freunde,

heute möchte ich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern. Sicher haben Sie sich schon gefragt, wie eine ganz normale Person zum Schreiben kommt. War es Zufall, dass ein Karton, der über 40 Jahre unbeachtet im Keller stand, nach einem Umzug von Frankfurt nach Spanien plötzlich zwischen all den Kisten  wieder auftauchte, und zwar im Jahr 2010? Nun, es sollte wohl so sein, denn in diesem Karton befanden sich meine längst vergessenen Tagebücher, u. a. auch die Aufzeichnungen über den Werdegang meines Sohnes. Nachdem ich die ersten Eintragungen gelesen hatte, musste ich laut lachen und dachte spontan ans Schreiben. Stoff gab es genug, denn er war ein pfiffiges Bürschchen, der mich täglich herausgefordert hatte, erzieherische Maßnahmen zu ergreifen. Der Titel: "Hier bin ich der Boss, oder?", war zuerst in meinem Kopf. Nachdem ich über 170 Seiten geschrieben hatte und Korrektur las, gefielen mir die Geschichten nicht mehr. Langweiliger Kram, wer will das schon lesen, dachte ich. Das Manuskript verschwand im PC und geriet erneut in Vergessenheit. 

Monate später wachte ich eines Morgens auf und hatte plötzlich ein komplettes Gedicht im Kopf. Kurzum, ich schrieb das Manukript neu und es wurde 2011 von einem Verlag veröffentlicht, der Jahre später in Konkurs ging. Pech, denn mittlerweile fand das Buch reges Interesse.

Als Selfpublisher und in der 2. Auflage veröffentlichte ich 2013 zuerst das eBook mit dem neuen Titel "Bin ich nun der Boss, oder was?"



https://www.amazon.de/Bin-ich-nun-Boss-oder-ebook/dp/B00ECVV2UU/ref=sr_1_12?ie=UTF8&qid=1472898194&sr=8-12&keywords=Dorothee+Sargon 

Im Dezember 2015 erschien dann das Buch, ebenfalls als 2. Auflage. 


 

 https://www.amazon.de/Bin-ich-nun-Boss-oder/dp/1519599218/ref=sr_1_13?ie=UTF8&qid=1472898194&sr=8-13&keywords=Dorothee+Sargon

Format: Taschenbuch

Dieses Buch ist außergewöhnlich und absolut empfehlenswert. Für Kinder birgt es viel Stoff zum Lachen mit gleichzeitigem Lerneffekt, was man lieber nicht tun sollte. Schnell wird der kleine Held Marcel zum Freund, der mit Witz, Einfallsreichtum und Charme seine Eltern rund um die Uhr auf Trab hält. Im Ausmalen der kindgerechten Bilder kann das Kind seiner Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen.

Für manch leidgeprüfte Eltern, deren Sprößling viel Ähnlichkeit mit Marcel zu haben scheint, ist dieses Buch eine wahre Fundgrube. Es bietet viele Lösungsansätze und Alternativen von herkömmlichen Erziehungsmethoden abzuweichen. Geduld und eine Prise Humor führt oftmals mehr zum Ziel als das Strafen.

Geschrieben in Reimform ist es erfrischend, heiter mit ernstem Hintergrund. Ein wahrlich sehr gelungenes Werk dieser Autorin. 

 

Leseprobe: 


Sit in

Mutti meinte, es wäre nun endlich mal wieder an der Zeit

für ein längst fälliges ‚Sit in‘, alle wären jetzt bereit.

Mit ‚Sit in‘ meinte sie Familienzusammenkunft für alle.

Gesamte Familie, nein, das war wirklich keine Falle.

 

Regelmäßig ließen wir nun die Woche Revue passieren.

Zur Sprache kamen all unsere ganzen Allüren.

Auf dem Teppich saßen wir wie die Schneider zusammen im Kreis.

Manche angesprochenen Themen waren absolut heiß.

 

Diese ‚Sit ins‘ haben nach einiger Zeit wirklich viel gebracht.

Es wurde kritisiert, diskutiert, gelobt und gelacht.

Es versteht sich natürlich von selbst, die Rechte hatte ich auch.

Ein ‚Sit in‘ hat auch Gesetze, so ist nun mal der Brauch.

 

Was jeder so machen wollte, wurde ebenfalls vorgestellt.

Wir waren zufrieden. Zum Schluss war alles 'heile Welt'.

Noch heute denke ich sehr gern und oft an die Zeit zurück.

Mit meinen Eltern hatte ich wirklich richtig großes Glück.

 

Es war zwar nicht immer mit der Familie Sonnenschein.

Meine Argumente steckten alle auch manchmal wortlos ein.

Das Gefühl, wirklich gleichberechtigt zu sein, stärkte mich,

unbestreitbar, mein gesamtes Benehmen besserte sich.

 

So lernte ich spielend, mich zu äußern und zu diskutieren.

Natürlich auch viel Lob und Tadel zu akzeptieren.

Blicke ich die Zeit jetzt zurück, stelle ich fest und bin platt,

eine Erziehungsmethode, die nicht geschadet hat.

 

Es gibt nichts Besseres, es stärkt Vertrauen und Selbstbewusstsein.

Für alle, wie wir sind, ob alt oder jung, ob groß oder klein.

Zur Erinnerung: Der Boss blieb ich ganz klar nach wie vor.

Abtreten? Nee, ehrlich, dann wäre ich doch ein totaler Tor!

www.autorin-dorotheesargon.de  

 

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