Samstag, 18. Januar 2014

Frau Knautsch und die Betriebsfeier

Sieht sie nicht zum Anbeißen aus, unsere Frau Knautsch?




Das neue Abendkleid

Die Betriebsfeier ist heute und Frau Knautsch
verlässt in neuer Robe fröhlich und beschwingt das Haus.
Egon hat einen schwarzen Smoking an,
er sieht sehr elegant aus, ihr lieber Mann.

Von ihrem Anblick ist er hoch entzückt,
umfasst sie zärtlich mit einem heißen Blick.
„Du siehst so toll aus, ich kann es gar nicht fassen,
es fällt mir schwer, die Finger von dir zu lassen.

Und wenn ich daran denke, dass heute jeder Mann,
dich berührt und mit dir tanzen kann,
brodelt in mir Eifersucht, meine Selbstkontrolle fliegt dahin,
die blöde Feierei macht ehrlich keinen Sinn.

Ich will ein tête à tête, grenzenlose Zärtlichkeit,
mit allen Sinnen Genuss zu zweit.“
Egons Worte haben ihre Seele tief berührt,
„Dreh um“, sagt sie nach kurzer Zeit gerührt.

„Mich interessieren weder Feier noch Leute,
ich will ein tête à tête mit dir noch heute.“
Zufrieden fahren sie zurück ins traute Heim,
wollen jetzt nur noch alleine sein.


Herr Knautsch fragt Sie: „Ist meine Frau nicht ein Gedicht?
Sicher schmunzeln Sie, oder nicht?“

© Dorothee Sargon


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