Sieht sie nicht zum Anbeißen aus, unsere Frau Knautsch?
Das neue Abendkleid
Die Betriebsfeier ist
heute und Frau Knautsch
verlässt in neuer Robe
fröhlich und beschwingt das Haus.
Egon hat einen schwarzen
Smoking an,
er sieht sehr elegant aus,
ihr lieber Mann.
Von ihrem Anblick ist er
hoch entzückt,
umfasst sie zärtlich mit
einem heißen Blick.
„Du siehst so toll aus,
ich kann es gar nicht fassen,
es fällt mir schwer, die
Finger von dir zu lassen.
Und wenn ich daran denke,
dass heute jeder Mann,
dich berührt und mit dir
tanzen kann,
brodelt in mir Eifersucht, meine Selbstkontrolle fliegt dahin,
die blöde Feierei macht
ehrlich keinen Sinn.
Ich will ein tête à
tête, grenzenlose Zärtlichkeit,
mit allen Sinnen Genuss zu
zweit.“
Egons Worte haben ihre
Seele tief berührt,
„Dreh um“, sagt sie
nach kurzer Zeit gerührt.
„Mich interessieren
weder Feier noch Leute,
ich will ein tête à tête
mit dir noch heute.“
Zufrieden fahren sie
zurück ins traute Heim,
wollen jetzt nur noch
alleine sein.
Herr Knautsch fragt Sie:
„Ist meine Frau nicht ein Gedicht?
Sicher schmunzeln Sie,
oder nicht?“
©
Dorothee Sargon
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